Die doppelte Wesentlichkeit hat sich zu einem Eckpfeiler der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen entwickelt, der in der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) vorgeschrieben und in den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) näher erläutert wird.
Für Unternehmen, die zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet sind, ist das Verständnis und die Durchführung einer doppelten Wesentlichkeitsanalyse von entscheidender Bedeutung – nicht nur für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, sondern auch für das Erreichen strategischer Ziele in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG).
In unserem Leitfaden finden Sie alles, was Sie über die doppelte Wesentlichkeitsanalyse nach CSRD und ESRS wissen müssen, einschließlich einer Schritt-für-Schritt-Anleitung für eine effiziente Einhaltung der Vorschriften. Außerdem erfahren Sie, wie Reegy diesen Prozess vereinfachen kann, damit Sie sich auf echte Lösungen konzentrieren können – und nicht auf Papierkram!
Was ist eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse?
Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse (DWA) ist ein integraler Bestandteil der Nachhaltigkeitsberichterstattung nach CSRD, die von Unternehmen verlangt, ihre Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft zu bewerten und offenzulegen sowie zu zeigen, wie externe Nachhaltigkeitsfaktoren ihr Geschäft beeinflussen.
Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse deckt zwei Perspektiven zur Identifizierung wesentlicher Themen ab.
1. Finanzielle Wesentlichkeit (Outside-In Perspektive)
Bewerten Sie, wie sich nachhaltigkeitsbezogene Risiken und Chancen (z. B. Klimawandel, gesetzliche Vorschriften, Marktveränderungen) auf die finanzielle Performance und die langfristige Wertschöpfung Ihres Unternehmens auswirken. Dies wird im CSRD auch als Outside-In-Perspektive bezeichnet.
2. Impact Wesentlichkeit (Inside-Out Perspektive)
Beurteilen Sie die Auswirkungen der Aktivitäten Ihres Unternehmens auf die Gesellschaft, die Umwelt und Governance-Strukturen. Beispiele sind CO2-Emissionen, Menschenrechte und Vielfalt. Dies wird in CSRD auch als Inside-Out-Perspektive bezeichnet.
Nach der CSRD müssen Unternehmen über beide Perspektiven berichten, um ein ganzheitliches Verständnis ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen zu gewährleisten. Bei diesem Ansatz geht es nicht nur um das Abhaken von Vorschriften, sondern um Transparenz und Rechenschaftspflicht, die das Vertrauen der Stakeholder stärken.
Die Anforderungen für eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse sind in ESRS 1 festgelegt, und Unternehmen, die unter die CSRD fallen, müssen darüber in ESRS 2 berichten.
Wenn Sie mehr über die EU-Richtlinien erfahren möchten, lesen Sie unseren 2024 Leitfaden zu CSRD!
Warum ist doppelte Wesentlichkeit wichtig?
Doppelte Wesentlichkeit ist für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von grundlegender Bedeutung, um die CSRD-Vorschriften einzuhalten, das Vertrauen der Stakeholder zu gewinnen und strategische und Wettbewerbsvorteile zu erzielen.
1. CSRD Konformität
Die Nichteinhaltung der CSRD- und ESRS-Anforderungen kann zu Strafen und verpassten Meldepflichten führen. Eine solide doppelte Wesentlichkeitsanalyse stellt sicher, dass Sie auf dem richtigen Weg sind.
2. Vertrauen der Stakeholder stärken
Eine transparente Berichterstattung zeigt Ihr Engagement für verantwortungsvolle Geschäftspraktiken. Investoren, Mitarbeiter, Aufsichtsbehörden – und vor allem Ihre Kunden – sind eher bereit, mit einem Unternehmen zusammenzuarbeiten, das der Nachhaltigkeit Priorität einräumt.
3. Strategische Insights
Auch wenn sich die Berichterstattung manchmal mühsam anfühlt, zeigt eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse die ESG-Risiken und -Chancen Ihres Unternehmens und Ihrer Tätigkeiten auf. Dies hilft Ihnen, langfristig bessere strategische Entscheidungen zu treffen.
4. Wettbewerbsvorteil
Durch die frühzeitige Durchführung einer doppelten Materialität können Sie sich als Nachhaltigkeitsführer in Ihrem Bereich positionieren!
Wie man eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse durchführt: Ein 10-Schritte-Leitfaden
Wir verstehen es – doppelte Materialität klingt entmutigend. Aber wenn man es in überschaubare Schritte unterteilt, ist es durchaus machbar. Hier erfahren Sie, wie Sie es effizient angehen können:
1. Vorbereiten und Planen
Wie das Sprichwort sagt, „Fail to plan, and you plan to fail.„
Jede doppelte Wesentlichkeitsbewertung beginnt mit diesen 3 wesentlichen Schritten:
- Verstehen Sie die rechtlichen Anforderungen (unser CSRD-Leitfaden kann Ihnen dabei helfen!)
- Stellen Sie ein funktionsübergreifendes Team zusammen
- Einen Projektplan entwickeln
Stellen Sie ein Projektteam zusammen, dem Mitglieder aus verschiedenen Abteilungen und vorzugsweise externe Experten für Nachhaltigkeit angehören. Anschließend sollten Sie in Ihrem Projektplan die Ziele, den Zeitplan und die Zuständigkeiten festlegen und ein ausreichendes Budget für das Projekt einplanen.
2. Analyse des Status Quo
Bevor Sie beginnen, müssen Sie Ihr aktuelles Geschäftsmodell, Ihre Lieferkette und bestehende Nachhaltigkeitsinitiativen bewerten.
Welche Daten fehlen und wie können Sie sie beschaffen? Denken Sie daran, dass ESG alle Arten von ökologischen, sozialen und Governance-Auswirkungen berücksichtigt.
💡 Pro Tip: Genau hier kann Reegy helfen! Unsere Plattform analysiert Ihre bestehenden Abläufe und markiert fehlende Datenpunkte automatisch.
3. Stakeholder Identifizieren
Ermitteln Sie alle relevanten internen und externen Interessengruppen. Dazu gehören:
- Intern: Mitarbeiter, Management.
- Extern: Investoren, Kunden, NGOs, Lieferanten.
Versuchen Sie, so viele Interessengruppen wie möglich so früh wie möglich einzubeziehen, um ihre Prioritäten zu verstehen. Unsere Software enthält ein einfach zu bedienendes Modul für die Einbindung von Interessengruppen!
4. Erstellen Sie Ihre Longlist
Jetzt ist es an der Zeit, sich die Hände „schmutzig“ zu machen und eine umfassende Bestandsaufnahme aller potenziell wichtigen Themen zu erstellen.
Think big! Ihre Longlist sollte alle ESG-Themen enthalten, die für Ihre Branche, Ihre Geschäftstätigkeit und Ihre Stakeholder relevant sind. Sie können später immer noch Themen streichen, wenn Sie Ihre Auswahlliste in Schritt 6 erstellen.
Anregungen finden Sie im ESRS 1 – General Requirements Document oder in Standards wie der Global Reporting Initiative (GRI) und dem Sustainability Accounting Standards Board (SASB).
Beispielthemen könnten sein:
- Treibhausgasemissionen (Scope 1, 2, 3)
- Praktiken für Vielfalt, Gerechtigkeit und Integration (DEI)
- Transparenz in der Lieferkette
- Klimarisiko und Anpassung
- Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz
In unserer Reegy-Plattform bieten wir Ihnen eine umfassende Liste von Nachhaltigkeitsthemen für Ihr Unternehmen und Ihre Wertschöpfungskette!
5. Bewertung von Auswirkungen, Risiken und Chancen (IROs)
Nun ist es an der Zeit, die Auswirkungen, Risiken und Chancen (Impacts, Risks, Opportunities) Ihrer Longlist zu bewerten. Bewerten Sie für jedes Nachhaltigkeitsthema aus Schritt 4:
Finanzielle Wesentlichkeit: Wie wirkt sich dies auf die finanzielle Leistungsfähigkeit Ihres Unternehmens aus?
Impact Wesentlichkeit: Welchen Einfluss hat Ihr Unternehmen auf die Gesellschaft oder die Umwelt?
Notieren Sie die Bedeutung und Wahrscheinlichkeit jeder IRO, da Sie diese im nächsten Schritt benötigen!
6. Verwandeln Sie Ihre Longlist in eine Shortlist
In diesem Schritt geht es darum, die Longlist der potenziell wichtigen Themen in eine fokussierte Shortlist zu überführen. Diese Themen sollten die wichtigsten Fragen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung und die strategische Entscheidungsfindung Ihres Unternehmens widerspiegeln.
Denken Sie daran, dass Qualität vor Quantität geht, und unserer Erfahrung nach sind 15-25 Themen für die erste Iteration ausreichend.
7. Durchführen der doppelten Wesentlichkeitsbewertung
Jetzt ist es Zeit für den „großen Schritt“: Anhand der Auswahlliste ist es Zeit für die eigentliche doppelte Wesentlichkeitsanalyse. Priorisieren Sie die wesentlichen Themen und stellen Sie sicher, dass alle relevanten Informationen für Ihre Berichte enthalten sind.
Develop a Materiality Matrix
Stellen Sie Auswirkungen, Risiken und Chancen in einer Matrix dar, um ihre Bedeutung sowohl aus finanzieller als auch aus Wirkungsperspektive zu veranschaulichen. Priorisieren Sie Themen, die in beiden Dimensionen einen hohen Stellenwert haben!
💡 Quick Win: Die Drag-and-Drop-Matrix von Reegy hilft Ihnen bei der Visualisierung von Themen in Echtzeit, spart Stunden manueller Arbeit und stellt sicher, dass Ihre doppelte Wesentlichkeitsanalyse genau und effizient ist.
8. Mit Stakeholdern validieren
Beziehen Sie die Stakeholder wieder in den Prozess ein, um Ihre Ergebnisse zu verfeinern. Nutzen Sie visuelle Hilfsmittel wie Ihre Wesentlichkeitsmatrix für eine klare Kommunikation und hören Sie auf jedes Feedback, das Sie erhalten.
9. Zusammenführen und dokumentieren
Nach Abschluss Bewertung der doppelten Wesentlichkeit ist es nun an der Zeit, die Ergebnisse den entsprechenden Standards gemäß ESRS zuzuordnen.
Die ESRS bestehen aus zwei übergreifenden Standards (ESRS 1 und ESRS 2) sowie zehn thematischen Standards, die einzelne Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen (ESG) behandeln. ESRS 1 legt die Leitlinien für die Berichterstattung fest, während ESRS 2 für alle Organisationen im Rahmen der CSRD verbindlich ist.
Ihre zusätzlichen Berichterstattungspflichten hängen von den Ergebnissen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse aus den vorherigen Schritten und der Art Ihres Unternehmens ab.
Für fast alle Unternehmen bilden ESRS 1 (Klimawandel) und ESRS S1 (Eigene Arbeitskräfte) die Grundlage, während z.B. Schiffslogistikunternehmen wahrscheinlich ESRS E3 (Wasser und Meeresressourcen) in ihre Berichte aufnehmen werden.
Andererseits werden Industrieunternehmen mit großen Fabriken den Schwerpunkt auf die ESRS E2 (Umweltverschmutzung) legen.
In dem seltenen Fall, dass die ESRS E1 für ein Unternehmen als unwesentlich eingestuft wird, muss dies ausdrücklich dokumentiert werden.
Das CSRD-Modul von Reegy kann diesen Prozess für Sie automatisieren, so dass Sie mehr Zeit für das Wesentliche aufwenden können: Etwas zu bewirken!
10. Bericht
Die Ergebnisse der doppelten Wesentlichkeitsprüfung müssen den Stakeholdern im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung und der Offenlegungsprozesse klar mitgeteilt werden. Die CSRD verlangt auch die Überprüfung dieser Dokumente durch eine akkreditierte dritte Partei. Der Bewertungsprozess, wie in ESRS 2 IRO-1 beschrieben, und die entsprechenden Ergebnisse, wie in ESRS SMB-3 und ESRS 2 IRO-2 gefordert, müssen transparent offengelegt werden.
Wie oft müssen Sie eine doppelte Wesentlichkeitsbewertung durchführen?
Die Wesentlichkeit ist nicht statisch, und daher empfehlen wir Ihnen, Ihre doppelte Wesentlichkeitsbewertung ständig zu verfeinern.
Überprüfen und aktualisieren Sie Ihre Bewertung mindestens einmal im Jahr (vorzugsweise bei der Erstellung Ihrer jährlichen Nachhaltigkeitsberichte), um veränderte Vorschriften, Marktbedingungen und Prioritäten der Stakeholder zu berücksichtigen. Wenn Sie in früheren Schritten Themen ausgelassen haben, ist jetzt vielleicht der richtige Zeitpunkt, um sie aufzunehmen. Opfern Sie jedoch niemals die Qualität für die Quantität!
💡 Vereinfachen Sie dies: Wenn Sie einmal eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse in unserer Plattform durchgeführt haben, können Sie diese jederzeit problemlos verfeinern, ohne dass Sie Ihre gesamte bisherige Arbeit wiederholen müssen.
Was kommt nach der doppelten Wesentlichkeitsbewertung?
Die Abgabe eines fertigen Nachhaltigkeitsberichts ist zwar ein großer Erfolg, aber nur ein Mittel zum Zweck! Jetzt ist es an der Zeit, wesentliche ESG-Themen in die strategische Gesamtplanung Ihres Unternehmens einzubeziehen, Nachhaltigkeitsziele und -kennzahlen aufzustellen und Ihre Fortschritte zu überwachen.
Wir nennen diese Phase gerne die „Impact Phase“ Ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen, und sie macht unserer Meinung nach am meisten Spaß.
Ganz gleich, ob Sie Net Zero, Zero Waste, reduzierten Wasserverbrauch oder 100% Kreislaufwirtschaft anstreben, nutzen Sie die Reegy-Plattform, um Ihre Ziele zu erreichen und Gutes zu tun! Sprechen Sie mit uns und sehen Sie, wie wir zusammenarbeiten können!
Herausforderungen bei der doppelten Wesentlichkeitsanalyse
Die Durchführung einer doppelten Wesentlichkeitsanalyse kann ein komplexer und zeitaufwändiger Prozess sein, insbesondere für Unternehmen, die neu in der Nachhaltigkeitsberichterstattung sind. Im Folgenden finden Sie einige der häufigsten Herausforderungen, mit denen Unternehmen konfrontiert werden, und Tipps, wie Sie diese bewältigen können.
Datenüberlastung
Die Herausforderung: Das Sammeln und Verwalten riesiger Datenmengen aus verschiedenen Quellen – Betrieb, Lieferketten, Interessengruppen – kann überwältigend sein, insbesondere ohne ein zentrales System.
Die Lösung: Nutzen Sie Tools wie die Datenmanagement-Plattform von Reegy, die ESG-Daten an einem zentralen Ort zusammenführt. Die automatisierte Datenerfassung und -integration vereinfachen den Prozess und verringern das Fehlerrisiko.
Engagement der Interessengruppen
Die Herausforderung: Ausgleich der unterschiedlichen und manchmal widersprüchlichen Erwartungen von Interessengruppen wie Investoren, Mitarbeitern, Kunden und NROs.
Die Lösung: Ausgleich der unterschiedlichen und manchmal widersprüchlichen Erwartungen von Interessengruppen wie Investoren, Mitarbeitern, Kunden und NROs.
Mit den sich entwickelnden Standards Schritt halten
Die Herausforderung: Die Nachhaltigkeitsstandards und -vorschriften entwickeln sich ständig weiter, was es schwierig macht, die Vorschriften einzuhalten.
Die Lösung: Reegy bietet Echtzeit-Updates und stellt sicher, dass Ihr Prozess mit den neuesten CSRD- und ESRS-Anforderungen in Einklang steht.
Wie Reegy die doppelte Wesentlichkeitsanalyse vereinfacht
Doppelte Wesentlichkeit ist mehr als eine gesetzliche Vorschrift – sie ist eine Chance, Ihr Unternehmen auf die Zukunft der Nachhaltigkeit auszurichten. Wenn Sie diesen Leitfaden befolgen, erfüllen Sie nicht nur die Compliance-Anforderungen, sondern entwickeln auch eine Strategie, die in der Praxis Wirkung zeigt.
Eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse muss dabei auch nicht überwältigend sein. Die Plattform von Reegy wurde entwickelt, um diese Herausforderungen frontal anzugehen und den Prozess effizient, genau und weniger stressig zu gestalten. Ganz gleich, ob Sie sich mit der Datenflut auseinandersetzen, Stakeholder einbinden oder sich an ESRS orientieren – wir sind Ihr Partner bei der Vereinfachung der CSRD-Berichterstattung!
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